Reiseblog 72 Stunden in Atlanta

Reiseblog 72 Stunden in Atlanta

Unser go2travel Reiseblog: Von Robin E. / Lesedauer: 3min

Atlanta – das klingt für viele erst einmal nach grossem Flughafen, Business-Trip oder Zwischenstopp. Und ja, mit über 6 Millionen Menschen in der Metropolregion zählt Atlanta zu den wichtigsten Wirtschaftszentren der USA. Doch die Hauptstadt Georgias hat so viel mehr zu bieten als man auf den ersten Blick erahnt. Atlanta überrascht: Mit einer der lebendigsten Kulturszenen des Landes, kreativer Küche, viel Grün und echtem Sportsgeist.

 

Nach rund 10 Stunden Flug ab Zürich – mit bequemer Umsteigeverbindungen in Philadelphia – lande ich in Atlanta. Der Hartsfield-Jackson Atlanta International Airport ist nicht nur einer der verkehrsreichsten Flughäfen der Welt, sondern auch erstaunlich effizient organisiert. Vom Gate bis zum Ausgang dauert es keine 45 Minuten. By the way, in den Sommermonaten gibt’s sogar einen Direktflug ab Zürich nach Atlanta mit Delta.

Downtown Atlanta

Da ich zentral wohnen möchte, checke ich im Hotel Reverb by Hard Rock Downtown ein – stylisch, modern und mit einer wunderschönen Rooftopbar. Das Hotel liegt perfekt, um Downtown Atlanta zu Fuss zu erkunden – und genau das habe ich heute vor.

Olympic Rings Super Bowl, Atlanta
1996 war Atlanta Austragungsort der Olympischen Spiele

Erster Programmpunkt: Ein Foto mit den ikonischen Olympischen Ringen im Centennial Olympic Park. Der Park wurde anlässlich der Olympischen Spiele 1996 angelegt und ist bis heute ein beliebter Treffpunkt in der Innenstadt. Zwischen Springbrunnen und diversen Gedenk- und Informationstafeln lässt es sich wunderbar flanieren und Menschen beobachten.

World of Coca Cola Tasting, Atlanta, USA
Tasting room im World of Coca Cola

Direkt daneben wartet mit der World of Coca-Cola eines der bekanntesten Wahrzeichen Atlantas. Hier erfährt man auf einem interaktiven Rundgang alles über die Geschichte des globalen Getränkeriesen, der seinen Ursprung in Atlanta hat. Mein persönliches Highlight: Der riesige Tasting-Room, in dem ich mich durch mehr als 100 verschiedene Sorten aus der Coca Cola Markenwelt probieren kann.

Wiederum nur ein paar Schritte von der World of Coca-Cola entfernt, wartet bereits mein nächstes Ziel: Das Georgia Aquarium, eines der grössten Aquarien der Welt. Die riesigen Becken mit Walhaien, Belugas, Rochen und bunten Korallen sind spektakulär und sorgen für viele staunende Augen, nicht nur bei Kindern. Rate mal wie viel Wasser die Becken fassen? 41 Millionen Liter!

Bleibende Eindrücke und Ausblicke  

Es ist noch nicht mal 12 Uhr und ich habe bereits über 10’000 Schritte gemacht. Ich habe mir eine kurze Mittagspause also redlich verdient. Mein Ziel ist das Twin Smokers BBQ, das authentisches Southern Barbecue mit urbanem Touch serviert. Ich bestelle eine Portion Brisket und ein kühles Bier und geniesse die entspannte Atmosphäre mitten in Downtown.

Robin, National Center for Civil and Human Rights, Atlanta
Robin im National Center for Civil and Human Rights

Danach steht ein Besuch im National Center for Civil and Human Rights auf dem Programm – eines der bewegendsten Museen, die ich je besucht habe.

Die interaktiven Ausstellungsräume zur Bürgerrechtsbewegung rund um Martin Luther King Jr. und zur weltweiten Menschenrechtssituation hinterlassen einen bleibenden Eindruck bei mir. Hier spürt man hautnah, wie tief Geschichte und Gegenwart miteinander verwoben sind. Das Museum lässt mich nachdenklich zurück, deshalb suche ich als nächstes nach einer kleinen Ablenkung.

Skyview, Atlanta
Das Skyview Riesenrad bietet auch abends herrliche Ausblicke auf die Stadt

Das grosse Riesenrad ganz am Rande des Centennial Olympic Park ist mir schon heute Morgen ins Auge gestochen – ganz da oben komme ich bestimmt auf andere Gedanken, oder? Ich sollte recht behalten. Von ganz oben bietet sich ein traumhafter Blick auf Downtown, den Olympic Park und die Lichter der Stadt.

 

 

Geheimtipp und Geheimnis

Fürs Dinner habe ich mir heute ein klassisches amerikanisches Steakhouse ausgesucht – das Ray’s in the City, ca. 20 Gehminuten vom Hotel entfernt. Die Auswahl an Steaks, Seafood und Weinen ist hervorragend, die Atmosphäre stilvoll, aber nicht zu förmlich. Und ja, ich gebe es zu, für vegetarische oder vegane Restauranttipps bin ich wohl nicht der Richtige 😉

Zum Abschluss gönne ich mir noch einen Drink an einem ganz besonderen Ort: The Red Phone Booth – eine Speakeasy Bar im Stil der Prohibitionszeit. Zutritt gibt es nur mit Passwort. Hinter einer alten Londoner Telefonkabine öffnet sich eine andere Welt: gedämpftes Licht, edle Cocktails, Zigarrenlounge und das Gefühl, Teil eines gut gehüteten Geheimnisses zu sein. So könnte jeder Tag enden… 😉

Im Sattel durch die Stadt

Krog Street Tunnel, Belt Line, Atlanta
Das Krog Street Tunnel liegt an der BeltLine

Den zweiten Tag starte ich mit einem Cappuccino im Ponce City Market – einem ehemaligen Lagerhaus der Sears Roebuck Company, das heute zu den angesagtesten Food- und Shopping-Hotspots der Stadt zählt. Morgens ist es hier noch angenehm ruhig. Ich schlendere durch kleine Boutiquen, lokale Manufakturen und gönne mir einen riesigen Lachs-Bagel mit Creamcheese, bevor es sportlich weitergeht.

Denn direkt vor der Tür des City Markets beginnt die Atlanta BeltLine, ein 35 Kilometer langes Wegnetz aus alten Bahntrassees, das die Stadtviertel rund ums Zentrum miteinander verbindet. Ich miete vor Ort ein Velo und entdecke auf einer kleinen Runde den Eastside Trail, der für seine Street Art, Pop-up-Galerien, Food Trucks und Brauereien bekannt ist. Mein Highlight: das farbenfrohe Krog Street Tunnel. Hier zeigt sich Atlanta von seiner kreativsten Seite.

 

Hip Hop Capital of the South

Am Nachmittag steht noch mehr Kultur auf dem Programm: Ich entscheide mich für das Trap Music Museum in West Midtown. Das von Rapper T.I. mitinitiierte Museum ist mehr als nur ein Ausstellungsort – es ist ein interaktives Erlebnis, das tief in die Geschichte und Kultur des Southern Hip-Hop eintaucht. Ich entdecke Räume mit Hommagen an Künstler wie T.I., Gucci Mane, 2 Chainz oder Migos, bestaune goldene Schallplatten, stilechte Nachbildungen von Studios und sogar ein originalgetreu nachgebautes “Trap House”. Der Mix aus Kunst, Musik und Geschichte ist authentisch und einzigartig – und zeigt, welche zentrale Rolle Atlanta in der weltweiten Musikszene spielt.

Sweet Water Festival, Atlanta
Das Sweet Water Festival im Centennial Park

Nicht umsonst wird die Stadt noch heute als “Hip-Hop Capital of the South” bezeichnet. Von Outkast über Ludacris bis hin zu Lil Baby – unzählige Musikgrössen stammen aus Atlanta oder wurden hier gross. Je nach Saison lohnt sich auch ein Besuch eines der berühmten Festivals wie Sweet Water, Shaky Knees oder ONE Musicfest, doch auch ohne Festival ist die Stadt ein Mekka für Musikfans.

Nach einem weiteren ereignisreichen Tag lasse ich den Abend gemütlich im angesagten Inman Park Viertel ausklingen. Mir wurde die Barcelona Wine Bar empfohlen, ein beliebtes Tapas-Restaurant mit einer hervorragenden Weinkarte. Ps: Von 4 bis 6 ist Happy hour!

 

Blick hinter die Kulissen

Der dritte Tag beginnt nicht weniger spannend und zwar mit einem Blick hinter die Kulissen – wortwörtlich. Denn Atlanta ist einer der grössten Standorte für Filmproduktionen ausserhalb Hollywoods. Serien wie Stranger Things, The Walking Dead oder Blockbuster wie Black Panther und Marvels’Avengers wurden hier gedreht.

Lenox Square Mall Buckhead, Atlanta
Shoppingparadies: Die Lenox Square Mall in Buckhead

Ich schliesse mich deshalb einer geführten Movie Tour an, die mich zu bekannten Drehorten in der Stadt bringt. Viele der Locations sind auf den ersten Blick kaum wiederzuerkennen – aber mit ein paar Anekdoten und Auszügen aus Filmszenen auf dem iPad wird auch die letzte graue Mauer lebendig.

Nach so viel Film, Musik, Kultur und Kulinarik in den letzten Tagen fehlt eigentlich nur noch eins, oder? Genau, ein bisschen Shopping. Ich fahre dafür ins Buckhead-Viertel, das für seine exklusiven Boutiquen und Malls bekannt ist. In der Lenox Square Mall und den Shops at Buckhead finde ich von Luxuslabel bis zum einfachen Sneakershop einfach alles.

 

Pflichtbesuch in der State Farm Arena

Am Abend folgt dann mein ganz persönliches Highlight dieses Citytrips, denn ich habe Tickets für ein Basketballspiel der Atlanta Hawks ergattert! Das Team spielt gleich neben meinem Hotel in der State Farm Arena mitten in Downtown und seit mit Clint Capela ein Schweizer im Kader steht, ist ein Besuch natürlich Pflicht. Die Stimmung in der Arena ist elektrisierend und ansteckend. Was für ein Spiel!

Atlanta Hawks, Atlanta
Ein Spiel der Atlanta Hawks ist ein MUSS für jeden Sportfan

Aber es ist nicht nur das Spiel, dass mich fasziniert. In der ersten Reihe sitzen haufenweise Promis und Sportgrössen, die ich nur aus dem Fernseher kenne und mitten im Stadion habe ich sogar einen Barber-Shop mit Blick aufs Parkett entdeckt! Da kannst du dir also für ein paar Dollar den Bart stutzen lassen ohne eine Minute des Spiels zu verpassen. Only in America! 😉

Du interessierst dich nicht so für Basketball? Kein Problem, wie wär’s dann mit Football, Fussball oder Baseball? Alles möglich hier! Und spätestens seit bekannt ist, dass Atlanta 2026 Austragungsort von acht Spielen der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft ist – darunter sogar ein Halbfinale – sollte allen klar sein: Diese Stadt lebt, liebt und atmet Sport!

Drei Tage in Atlanta haben mir gezeigt, diese Stadt ist so viel mehr als nur ein Zwischenstopp. Die Millionenmetropole überrascht, begeistert und bleibt garantiert in Erinnerung. Ich bin sicher – hier war ich nicht zum letzten Mal!

Weitere Informationen und Reisevorschläge für den Ostender USA finden Sie hier.

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