Reiseblog 72 Stunden im Yosemite

Reiseblog 72 Stunden im Yosemite

Unser go2travel Reiseblog: Von Nadja B. / Lesedauer: 3min

Yosemite. Kaum ein anderer Ort steht so sehr für die rohe, majestätische Schönheit Kaliforniens wie dieser Nationalpark. Doch wer glaubt, dass sich hier alles nur um Wasserfälle und Granitwände dreht, täuscht sich. Rund um den Park wartet das charmante Mariposa County mit einer Fülle an Goldgräber-Geschichten, Outdoor-Abenteuern und echtem Western-Feeling. Komm mit auf meine dreitägige Entdeckungstour durch eine der faszinierendsten Regionen Kaliforniens.  

 

Ich bin schon seit 3 Tagen in San Francisco und ganz ehrlich, ich kann es kaum erwarten, dass es heute endlich los geht. Nicht, dass ich San Francisco nicht toll finden würde, don’t get me wrong, aber ich bin halt lieber in der Natur als in der Grossstadt. Mein Ziel: Mariposa County – der perfekte Gateway zum Yosemite Nationalpark. Die Fahrt dauert gute vier Stunden. Je weiter ich fahre, desto mehr verändert sich die Landschaft und aus grossen 5-spurigen Highways werden plötzlich kurvenreiche, etwas engere Landstrassen – aber das sind wir uns ja gewohnt aus der Schweiz.

Goldgräberflair in Mariposa

Mariposa Downtown, Kalifornien
Das Goldgräberstädtchen Mariposa

Am Nachmittag erreiche ich Mariposa, mein Zuhause für die nächsten drei Nächte. Ich checke im Mariposa Hotel Inn ein, einem charmanten, historischen «Boutique»-Hotel direkt an der Hauptstrasse. Wer hier übernachtet befindet sich nicht nur Mitten im Zentrum, sondern gefühlt 100 Jahre zurückversetzt. Alle sechs Zimmer sind individuell eingerichtet und geizen nicht mit Blumenrüschen und lustigen Tapeten.

Mariposa war einst eine der bedeutendsten Goldgräberstädte des Westens. Mein erster Stopp ist deshalb das Mariposa Museum and History Center, das liebevoll die Zeit des kalifornischen Goldrausches zum Leben erweckt. Alte Werkzeuge, Fotos und Geschichten aus der Pionierzeit lassen mich in eine mir völlig unbekannte Welt eintauchen. Tipp: Ich war leider zu spät, aber das Museum bietet mehrmals täglich auch geführte Touren an.

Apropos Tipp: Zum Abendessen geht’s ins 1850 Restaurant & Brewery. Die hausgebrauten Biere sind weitherum bekannt und das Smoked Ribeye vom Grill ist genau das Richtige nach einem langen Reisetag. Mit vollem Bauch, aber höchst zufrieden, schlendere ich kurz nach 22.00 Uhr zurück ins Hotel und falle schnurstracks ins Bett.

Wasserfälle und Panoramablicke

Früher Start! Ich verlasse Mariposa kurz nach sechs Uhr morgens – das Frühstückspäckli vom Hotel im Gepäck – und fahre Richtung Arch Rock Entrance, einem der Haupteingänge in den Yosemite Nationalpark. So früh am Morgen kann ich hoffentlich die typischen Warteschlangen an den Parkzugängen etwas umgehen.

Sunrise, Tunnel View, Yosemite, California
Sonnenaufgang am Tunnel View mit Blick ins Yosemite Valley

Wichtig zu wissen: Der Yosemite gehört zu den Nationalparks, die in den letzten Jahren ein temporäres Fahrzeugreservierungssystem getestet haben. Auch 2025 braucht es für gewisse Daten zwingend eine Reservation, um in den Park zu gelangen. Am besten prüft man regelmässig die aktuellsten Informationen unter folgendem Link.

Mein erster Stopp ist Tunnel View. Kaum aus dem Auto gestiegen, bietet sich mir ein Anblick, welcher selbst hartgesottene Naturfans sprachlos macht: der Blick ins Yosemite Valley mit dem ikonischen El Capitan, den Bridalveil Falls und dem Half Dome im Hintergrund. Die aufgehende Sonne taucht die Szenerie in ein warmes, goldenes Licht. Einfach nur magisch!

 

Yosemite Valley Loop mit dem Bike

Von Highlight zu Highlight mit dem Velo

Danach fahre ich weiter zum touristischen Mittelpunkt des Yosemite Nationalparks, dem Yosemite Village und parkiere mein Auto auf einem der grossen Parkplätze. Für mich geht es nun nämlich mit dem Fahrrad weiter. Im Village befindet sich eine Bike Share Station, die Besuchenden mittels App-System kostenlos Fahrräder zur Verfügung stellt.

Der flache Yosemite Valley Loop ist ideal, um stress- und schweissfrei viele Highlights abzuklappern. Ich radle als erstes zu den Yosemite Falls, bestaune den fast 740 Meter hohen Wasserfall und fahre dann gemütlich weiter Richtung El Capitan Meadow. Hier stehen oft Kletterfans mit Ferngläsern, die ehrfürchtig die Freeclimber, die sich an der fast senkrechten Wand hochziehen, beobachten. Auch ich setze mich ein paar Minuten hin und staune.

Yosemite Falls, Kalifornien
Die imposanten Yosemite Falls im Hintergrund

Gegen Mittag gebe ich mein Bike wieder an der Bike Share Station zurück und stärke mich im Degnan’s Kitchen mit einem Sandwich. Nicht grad das beste Essen meines Lebens, aber das haben die Nationalpark-Restaurants halt so an sich. Beim nächsten Mal würde ich wohl Picknick im Rucksack mitnehmen – der Park hat unzählige schöne Plätzchen, um sich fernab der Masse hinzusetzen.

 

Wanderung zum Mirror Lake

Mit neuer Energie und gestärktem Magen entscheide ich mich am Nachmittag für eine kleine Wanderung zum Mirror Lake. Der Weg startet ganz in der Nähe des Parkplatzes und gehört zu den beliebtesten kurzen Wanderungen im Park – zu Recht, wie sich zeigt, dafür bin ich natürlich auch nicht alleine…

Yosemite Nationalpark
Ein beliebtes Wanderziel: Der Mirror Lake

Ich spaziere auf einem sanft ansteigenden Waldweg, immer begleitet vom Plätschern des Tenaya Creek. Nach etwa 30 Minuten stehe ich vor dem See, der seinem Namen alle Ehre macht: Denn an windstillen Tagen spiegelt sich hier der mächtige Half Dome im Wasser – genau heute aber natürlich nicht. Ich setze mich trotzdem ans Ufer, ziehe die Schuhe aus und kühle meine Füsse im glasklaren Wasser. Pure Entschleunigung.

Die meisten Leute kehren ab hier wieder um. Wer den grösseren Massen entkommen möchte, der sollte jedoch noch etwas weiter wandern und den Mirror Lake umrunden. Die ganze Runde dauert in etwa 2 Stunden.

 

 

Glacier Point Magie

Glacier Point, Yosemite, Kalifornien
Sonnenuntergang am Glacier Point

Zurück im Village stärke ich mich mit einer eisgekühlten Cola und mache mich dann auf zum letzten Highlight: Glacier Point. Von hier aus überblickt man das gesamte Yosemite Valley, die Yosemite Falls, Half Dome und die Berge der High Sierra. Ich setze mich für gut eine Stunde hin und sauge das Panorama auf. Wie gerne würde ich noch ein bisschen länger hier bleiben und den Sonnenuntergang geniessen, aber ich fahre lieber noch im Tageslicht zurück nach Mariposa. Ganz unter uns: Ich kann gar nicht glauben, was ich heute alle erlebt habe.

Im Sattel durch die Sierra

Ob der heutige Tag den gestrigen noch toppen kann? Mal schauen! Es steht zumindest wieder ein ganz besonderes Erlebnis auf dem Programm: ein Reitausflug mit Yosemite Trails Horseback Adventures in der Nähe von Wawona, direkt an der südlichen Grenze des Yosemite Nationalparks.

Yosemite Trails Horseback Adventures, Ausritt
Reisausflug mit Yosemite Trails Horseback Adventures

Diese geführten Touren sind eine fantastische Möglichkeit, die eindrucksvolle Natur rund um den Park zu entdecken. Ich habe mich für eine zweistündige Tour entschieden – gerade lang genug, um in den Cowboy-Modus zu kommen, aber nicht so lang, dass man am nächsten Tag nicht mehr gehen kann – ich rede aus Erfahrung😉 Begleitet von zwei erfahrenen Guides reiten wir durch Wälder, über Wiesen und entlang von Trampelpfaden mit traumhaften Ausblicken auf die umliegenden Berge. Die Pferde trotten entspannt hintereinander her. Nur mein Gaul scheint lieber zu fressen, als zu laufen…

 

 

 

Besuch des Giant Grizzly

Mariposa Grove_ Credit _ Fang Guo
Die Mammutbäume in Mariposa Grove, credit Fang Guo

Nach dem Ausritt fahre ich noch ins nahe gelegene Reich der Mammutbäume. Der 2700 Jahre und 64 Meter hohe Giant Grizzly ist mein Ziel. Der Baum ist natürlich schon von Weitem kaum zu übersehen und ich muss mich ziemlich verbiegen, um den ganzen Baum aufs Foto zu kriegen.

Danach fahre ich gemütlich zurück nach Mariposa, wo ich den Nachmittag entspannt in der historischen Altstadt ausklingen lasse. Ich spaziere durch die hübsche Main Street, stöbere in kleinen Läden, und gönne mir einen Eiskaffee im Sticks Coffee. Nur ein paar Schritte entfernt, wartet dann auch noch das Yosemite Climbing Museum auf mich. Das kleine Museum widmet sich dem Freeclimbing-Erbe des Yosemite Nationalparks. Besonders spannend: Hier kannst du dir die Originalausrüstung von alten Yosemite-Kletterlegenden anschauen.

 

Dinner im Savory’s

Für meinen letzten Abend wurde mir ein Dinner im Savory’s empfohlen, einem kleinen, feinen Restaurant mit saisonaler Küche und exzellentem Weinangebot. Die Speisekarte wechselt regelmässig und gekocht wird ausschliesslich mit frischen Zutaten aus der Region – perfekt also, um meinen Kurztrip ins Mariposa County auch noch kulinarisch abzurunden.

Abschied mit Weitblick

Nach dem Frühstück heisst es schon wieder Abschied nehmen. Zumindest von Mariposa. Denn ich entscheide mich für eine letzte Wanderung im Park entlang des Tioga Passes, bevor ich mich auf den Weg nach Mammoth Lakes mache. Mein Wanderziel: Der Gipfel des Lembert Dome – ein Geheimtipp mit Aussichtsgarantie! Nach der Wanderung fahre ich weiter über den spektakulären Tioga Pass. Die Strasse schlängelt sich durch schroffe Felslandschaften, vorbei an Seen und Bergwiesen und ist ein gebührender Abschluss meiner Yosemite-Reise.

Mehr als nur ein Nationalpark

72 Stunden im Mariposa County bieten gewaltige Natur, herzliche Menschen, viel Geschichte und noch mehr Erlebnisse. Mein Fazit: Wer den Yosemite Nationalpark besucht, sollte sich unbedingt auch Zeit für das Drumherum nehmen. Es lohnt sich!

Weitere Informationen und Reisevorschläge für den Westen der USA finden Sie hier.

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