Unser go2travel Reiseblog: Von Jeanine Z. / Lesedauer: 3min
Boston ist nicht nur eine der ältesten, sondern auch eine der vielfältigsten und sportverrücktesten Städte der USA, sozusagen die «Grande Dame» Neuenglands. Ich bin deshalb etwas skeptisch, ob 72 Stunden reichen, um alle Sehenswürdigkeiten und Highlights abzuklappern. Meine Bucketlist ist lang und ich kann es kaum erwarten, die Ostküsten-Metropole auf eigene Faust zu entdecken.
Non-Stop nach Boston
Der Direktflug von Zürich nach Boston verging wortwörtlich wie im Flug. Der Logan International Airport ist überschaubar und so dauert auch die Immigration keine 45 Minuten. Mit der «Blue Line» habe ich anschliessend gerade mal 20 Minuten bis zu meinem Hotel in Downtown benötigt und das Ticket kostet mich keine 3 Dollar. Ein Schnäppli – im Gegensatz zu den Hotelpreisen hier in der Stadt. Ich übernachte im Hyatt Centric Faneuil Hall Boston, welches insbesondere durch seine super zentrale Lage besticht. So kann ich morgen gleich zu Fuss mit meiner Entdeckungstour starten. Da es bereits 22.00 Uhr ist, hüpfe ich nun aber erstmal ins Bett.
Normalerweise bin ich kein «Frühaufsteher», aber ich gebe es zu, der Jetlag hat mich fest im Griff. Und so starte ich bereits um 08.00 Uhr in mein erstes Abenteuer hier in Boston. Der frühe Vogel fängt den Wurm, oder? Ich habe den Boston Common fast für mich allein und muss den ältesten, öffentlichen Park der USA nur mit ein paar Joggern teilen. Hier setze ich mich für ein paar Minuten auf eine Parkbank, trinke meinen Kaffee und geniesse die Aussicht auf den Froschteich.
Auf den Spuren des Freedom Trails
1775 nahm die amerikanische Revolution hier in Boston ihren Anfang. Die wichtigsten historischen Gebäude und Stätten aus dieser Zeit können ganz einfach entlang des sogenannten «Freedom Trail» auf eigene Faust entdeckt werden. Angefangen vom Boston Common führt der etwa 4km lange Stadtspaziergang an 16 offiziellen Stationen vorbei. Alles was man tun muss, ist, der markanten roten Linie und den Wegmarkern durch die Stadt zu folgen. Wer nun denkt, die 4 Kilometer seien innert zwei Stunden abgeklappert, der irrt. Denn nicht der Weg ist das Ziel, sondern die 16 Gebäude, Stätten und ihre Geschichte. Meine persönlichen Highlights: Der Granary Burrying Ground, auf dem Friedhof ruhen einige der berühmtesten Bürger Amerikas; die Boston Latin School, die älteste öffentliche Schule der USA sowie das Old State House, Zentrum des bürgerlichen, geschäftlichen und politischen Bostons.
Appetit auf mehr
Wer zwischendurch eine Stärkung braucht, sollte eine kleine Pause im Quincy Market einlegen. In der Markthalle eifern Pizzabäcker und Seafood-Verkäufer um die Gunst der Hungrigen. Wärmstens zu empfehlen: Die Lobster Roll von der Boston & Maine Fish Company. Ich setze mich raus an die Sonne und gönne mir und meinen Füssen eine kurze Pause…
Boston hat den «Vibe» eines Openair-Museums und ich lasse es mir natürlich nicht nehmen, im Jachthafen von Charlestown auch die «USS Constitution» zu besichtigen – das weltweit älteste und noch seetüchtige Kriegsschiff. Das Ende des Freedom Trails ist nah und aus der Ferne gut zu erkennen. Das Bunker Hill Monument, ein 60 Meter hoher Granitobelisk, steht da, wo sich die britischen Truppen einst für den Angriff auf Boston formierten. Der Aufstieg aufs Monument ist kostenlos und lohnt sich nur schon wegen der Aussicht. Wow!
Little Italy
Ich habe fast den ganzen Tag gebraucht, um der roten Linie durch die Stadt zu folgen und weil ich etwas Fussmüde geworden bin, nehme ich mir für den Rückweg ein Velo. Die Fahrt über die North Washington Street Bridge bis nach North End – mein nächstes Ziel – dauert knappe 15 Minuten.
North End, auch als Little Italy bekannt, ist das älteste Viertel von Boston und mein heutiger Dinner-Stopp. Neben den unglaublichsten Cannolis, die ich je gegessen habe (check out Mike’s Pastry), findet man hier diverse familiengeführte, italienische Restaurants UND die beste Pizza der Stadt. Genau das richtige nach diesem anstrengenden, aber lehrreichen Tag, bevor’s zurück ins Hotel geht.
Auf und unter Wasser
Reisen kostet und zwar nicht wenig. Deshalb kommt mir der go2travel-Tipp einen Boston Citypass zu kaufen gerade richtig. Der Pass kostet USD 55 und gewährt Eintritt zu vier grossen Sehenswürdigkeiten, die mich regulär fast doppelt so viel kosten würden. Inbegriffen sind das New England Aquarium, das Museum of Science, der Franklin Park Zoo und das Harvard Museum of Natural History. Alternativ kann man auch eine Boston Harbor Cruise unternehmen und genau das habe ich heute Vormittag als erstes vor. Der direkte Zugang zum Atlantik bietet die besten Voraussetzungen, um Boston und die gleichnamige Bucht auch mal vom Wasser aus zu erkunden. Von Long Wharf aus starten täglich zahlreiche Touren. Ich mache eine klassische Hafenrundfahrt und lerne in den 90 Minuten viel Wissenswertes über die Stadt, ihre Einwohner und die Fischereiindustrie. Die Bostonians sind stolz auf ihre Stadt und ihre Geschichte. Da das New England Aquarium direkt am Hafen liegt, ist es mein logischer nächster Stopp nach der Bootstour. Auf vier Etagen bietet das Aquarium Einblick in die grossen Gewässer unseres Planeten. Und natürlich lasse ich es mir auch nicht nehmen, im dazugehörigen Simons Theatre eine imposante 3D-Dokumentation über die Weltmeere anzusehen.
Shopping-Paradies
Ich merke erst jetzt, dass es draussen angefangen hat zu regnen und entscheide mich deshalb mit der «T» von der Waterfront ins Back BayQuartier zu fahren, um ein bisschen zu shoppen. Boston ist ein wahres Shoppingparadies. Wer Kleider im Wert von bis zu 175 USD kauft, zahlt keine Mehrwertsteuer. Mal schauen, ob ich im Prudential Center oder dem Copley Place und der Newbury Street etwas Passendes finde. Aber viel wichtiger ist, dass gegen Abend die Sonne wieder scheint, denn ich werde nur ungern verregnet bei einem Baseball-Spiel der berühmten Red Sox.
Die Boston Red Sox
Sport hat schon immer eine wichtige Rolle für die Bostonians gespielt. Es ist deshalb nicht verwunderlich, dass in Boston viele Profimannschaften beheimatet sind: Boston Celtics (Basketball, NBA), Boston Bruins (Eishockey, NHL), New England Patriots (Football, NFL) sowie die Boston Red Sox (Baseball, MLB). Letztere haben heute ein Spiel und da ich mir sagen lassen habe, dass meine Boston-Experience erst komplett ist, wenn ich auch ein Spiel der Red Sox besucht habe, habe ich bereits von zu Hause aus ein Ticket gekauft. Das Spiel ist nur halb so geschichtsträchtig wie das Stadion, aber trotzdem ein Erlebnis. Es wurmt mich ein wenig, dass ich keine Zeit für eine Stadionführung habe, denn der Fenway Park ist das älteste Stadion der MLB. Jetzt geht’s erst mal wieder zurück ins Hotel, wo ich mir noch einen Schlummer-Trunk genehmige und anschliessend müde, aber glücklich ins Bett falle.
Ich kann nicht glauben, dass dies schon wieder mein letzter voller Tag in Boston sein soll. Gemäss meiner Bucketlist steht noch ein Besuch in Harvard, eine Schlemmertour durch die High Street Place Food Hall, ein Spaziergang durch die schönste Backsteinstrasse Boston’s und ein Abschiedsdinner im neuen, aufstrebenden «Seaport District» an.
Der Harvard-Mythos
Auch heute ist die «T» wieder mein bevorzugtes Verkehrsmittel, denn der Verkehr in Boston legt zeitweise die halbe Stadt lahm. Mit der «Red Line» habe ich gerade mal 30min nach Cambridge gebraucht. Ich sagte doch mein Hotel ist gut gelegen. Die Universität dehnt sich über mehrere Häuserblocks, umfasst über 400 Gebäude und ist genau so beeindruckend wie ihr Renommee. Nun verstehe ich auch, warum Harvard zur Ivy-League gehört. Viele der historischen Backsteinhäuser sind mit Efeu überzogen… 😉 Das älteste Gebäude, die Massachusetts Hall, ist von 1720. Ich nehme an einer 75-minütigen öffentlichen Führung teil, damit ich Zugang zum Campus und interessanten Fakten zur Uni erhalte. Bevor es zurück in die Stadt geht, setze ich mich in ein Café am Harvard Square und hoffe, dass mich jemand für einen superschlauen Studenten hält…
Ein Traum für alle Foodies
Die «Red Line» bringt mich zurück in die Stadt – genauer gesagt bis zur South Station, von wo aus es nur noch ein paar Schritte bis zur High Street Place Food Hall sind. Seit der Gründung der Stadt im Jahre 1630 erlebt Boston starke internationale Einflüsse. Die Food Hall ist mit ihren knapp 20 verschiedenen Schlemm-Stationen ein Paradebeispiel dafür. Von Burgern und Donuts über Pizza und Porchetta bis hin zu Asia-Bowls und Sushi kann man hier seine ganz eigene kleine kulinarische Weltreise unternehmen. Ein Traum für alle Foodies! Hier finden übrigens auch viele Konzerte und Events statt. Ein kurzer Blick in den Veranstaltungskalender lohnt sich deshalb immer!
Sundowner im Seaport District
Ich esse etwas Leichtes, damit noch etwas Platz bleibt für’s geplante Abendessen im Nachbarquartier. Der Seaport District war einst als schmuddeliges Durchfahrtsviertel bekannt, das vornehmlich aus maroden Gebäuden und Parkplätzen bestand. Erst in den letzten paar Jahren hat sich der Seaport dank zahlreicher Bauprojekte zu einem wahren Schmuckstück entwickelt. Die sanierten Backsteingebäude bilden mit den neuen modernen Gebäudekomplexen eine elegante Symbiose und beheimaten Hotels, unzählige Restaurants und quirlige Nachtclubs. Ich interessiere mich vor allem für die zahlreichen Rooftopbars. Was gibt es Schöneres, als einen Sundowner in der Hand und einen freien Blick auf die Waterfront von Boston, wenn am Horizont die Sonne untergeht. Aus einem Sundowner werden zwei und ich bestelle noch ein paar Häppchen, denn das hier ist der perfekte Abschluss meiner Boston-Reise. Das Abendessen und den Spaziergang durch die schönste Backsteinstrasse Bostons in Beacon Hill verschiebe ich aufs nächste Mal. Aber das ist nicht weiter schlimm, denn ich bin mir sicher: Boston, I’ll be back soon!
Weitere Informationen und Reisevorschläge für die Ostküste finden Sie hier.
Unser go2travel Reiseblog: Von Robin E. / Lesedauer: 3min
Ich bin nicht zum ersten Mal in Mississippi. Allerdings habe ich beim letzten Mal einen frappanten Fehler gemacht, indem ich für die Erkundung des Magnolia States viel zu wenig Zeit eingeplant habe. Ich war damals auf einem grösseren Südstaaten-Roadtrip unterwegs und habe für die Strecke von Memphis nach New Orleans gerade mal 2 Übernachtungen eingeplant – jugendlicher Leichtsinn? Einige Jahre später, älter und weiser, will ich es besser machen. Let’s start the journey.
Unser go2travel Reiseblog: Von Nadja B. / Lesedauer: 3min
Seattle - Wohl keine andere Stadt in den USA hat mit einem grösseren Schlechtwetter-Klischee zu kämpfen.
Mit durchschnittlich 149 Regentagen im Jahr nicht ganz zu Unrecht. Doch das tut dem Charme der lebendigen Metropole im Nordwesten der USA keinen Abbruch. Im Gegenteil: Die Stadt besticht durch weltbekannte Sehenswürdigkeiten und eine blühende Gastronomieszene. Ob 72 Stunden ausreichen, um die Perle am Pazifik auf eigene Faust zu entdecken?
Unser go2travel Reiseblog: Von Jeanine Z. / Lesedauer: 2min
Hawaii – ein Traumziel. So auch für mich. Doch überraschenderweise war es keine Liebe auf den ersten Blick, denn wie so viele, stieg auch ich mit viel zu grossen Erwartungen aus dem Flieger. Weder Südseeklänge noch Blumenkränze haben mich am Flughafen Kahului erwartet. Ein Klischee. Denn am Flughafen von Maui sieht es aus wie an jedem anderen mittelgrossen US-Flughafen. Von Inselromantik weit gefehlt. Wie mich Maui doch noch um den Finger gewickelt hat und was die Magie der Insel ausmacht, das und noch viel mehr erfährst du in unserem Reiseblog über Maui.