Unser go2travel Reiseblog: Von Nadja B. / Lesedauer: 3min
Seattle – Wohl keine andere Stadt in den USA hat mit einem grösseren Schlechtwetter-Klischee zu kämpfen.
Mit durchschnittlich 149 Regentagen im Jahr nicht ganz zu Unrecht. Doch das tut dem Charme der lebendigen Metropole im Nordwesten der USA keinen Abbruch. Im Gegenteil: Die Stadt besticht durch weltbekannte Sehenswürdigkeiten und eine blühende Gastronomieszene.
Ob 72 Stunden ausreichen, um diese Perle am Pazifik auf eigene Faust zu entdecken?
Schlaflos auf dem Weg nach Seattle
Einen Direktflug ab Zürich nach Seattle gibt es nicht. Dafür gute Umsteigemöglichkeiten via Frankfurt, München, Chicago, San Francisco oder Vancouver. Ich habe mich für den Flug mit Air Canada via Vancouver entschieden, weil ich so die Immigration für die USA bereits in der kanadischen Küstenstadt machen kann. Das dauert meist etwas weniger lang und die Weiterreise als Domestic Traveler hat auch seine Vorteile. Vielen Dank an Michi von go2travel für diesen Geheimtipp. Ruckzuck habe ich meinen Koffer und fahre in nur ca. 30 Minuten mit der Link Light Rail günstig vom Airport ins Stadtzentrum.
Ich übernachte im Kimpton Palladian. Warum? Weil es super zentral liegt und ich so die Möglichkeit habe, die meisten Sehenswürdigkeiten zu Fuss zu entdecken. Wer es lieber etwas gemütlich mag, schont die eigenen Füsse und weicht auf die vielen verschiedenen öffentlichen Verkehrsmittel aus. Bus, Tram, Monorail, Fähre oder Wasser-Taxi – in Seattle hast du die Qual der Wahl. Zudem bin ich ein grosser Fan von Boutique-Hotels und finde es faszinierend, wie jedes Kimpton seinen ganz eigenen Charme hat. Es ist bereits 20.00 Uhr und ich falle müde, aber voller Vorfreude auf den morgigen Tag, ins Bett.
Pike Place Market – ein Erlebnis für alle Sinne
Ich bin schon früh wach – der Jetlag lässt grüssen. Regen ist weit und breit keiner in Sicht. Die Morgenstunden nutze ich für einen Besuch des Pike Place Markets. Denn der frühe Vogel fängt nicht nur den Wurm, er bekommt in Seattle auch den frischesten Fisch, die schönsten Blumen und das beste Frühstück. Der Pike Place Market ist das Herzstück von Downtown Seattle. Am “Pike Place” verkaufen seit 1907 lokale Bauern ihre Produkte an ihre Verbraucher – direkt, ohne Zwischenhändler. Ein Novum für diese Zeit. Heute ist der Markt auch für seine Fischwerfer bekannt, du solltest also den Kopf einziehen, wenn du durch die Fischhalle wandelst 😉 Damit ich keine Insider-Tipps und regionale Köstlichkeiten verpasse, schliesse ich mich einer geführten Chef-guided Food-Tour von Eat Seattle an. Ein Erlebnis für alle Sinne!
Nur ein paar Minuten vom Markt entfernt, befindet sich die sogenannte Gum Wall, obwohl, eigentlich müsste es fast schon Gum Alley heissen. In diesem Seitensträsschen kleben Millionen von Kaugummis an mehreren Hausfassaden und machen die Location zu einem einmaligen Kunstwerk und zu einem kleinen Foto-Hotspot. Auch ich zücke mein Handy, aber nur, um zu schauen, wie ich von hier am schnellsten an die Waterfront komme. Zu Fuss natürlich…
Waterfront & Pier 62
An der Waterfront wird grad gebaut. Nichts desto trotz lohnt sich der Besuch aufgrund der Aussicht auf die Bucht, das Riesenrad, die Fähren. Mein absoluter Lieblingsplatz ist das Pier 62. Mount Rainier versteckt sich zwar heute in den Wolken, aber ich habe mir sagen lassen, von hier aus wäre das Bergpanorama perfekt. Mal schauen, ob wir später etwas mehr Glück haben. Eigentlich wollte ich ja eine Hafenrundfahrt machen, aber Michi von go2travel hat mir empfohlen mit der Fähre nach Bainbridge Island rauszufahren. Und er hatte ja soooo recht. Die Aussicht auf die Skyline von Seattle ist atemberaubend.
Mit der Fähre nach Bainbridge
Bainbridge hingegen ist überschaubar. Ich spaziere am Waterfront Park vorbei und lasse mich von meiner Nase ins nächste Restaurant führen. Natürlich probiere ich Doc’s House Made Clam Chowder, denn auf der Karte steht, dass sie «famous» und «oh so good» ist! Und ich gebe zu, Doc hält was er verspricht. Da die Fahrt zurück nach Seattle nur 35min dauert, fahre ich erst gegen Abend wieder zurück. Auf der Fahrt sehe ich viele Vögel, Seelöwen und als Überraschungsgast zeigt sich Mount Rainier in der Ferne. Der fast 4400 Meter hohe Vulkan ist mit Schnee bedeckt und mit Abstand der höchste und eindrücklichste Berg in der Kaskadenkette. Ich hätte mich ein bisschen besser über die Sonnenuntergangszeit informieren können, dann wäre aus der Fährüberfahrt eine kleine Sunset-Cruise geworden. Aber auch so ist die Fahrt ein tolles Erlebnis. Vom Fährterminal zurück zum Hotel sind es gerade mal 15min. Zum Abendessen schaffe ich es heute nicht mehr, müde, aber glücklich, falle ich in mein Bett.
Dem Troll auf der Spur
Auch am nächsten Tag kann ich den Regenschirm getrost im Koffer liegen lassen. Seattle verwöhnt mich mit eitel Sonnenschein. Heute steht mit dem Gasworks Park und einer Underground-Führung ein bisschen Stadtgeschichte auf dem Programm. Zum Gasworks Park nehme ich den Bus, fahre aber erstmal nur bis zur Troll Avenue. Das hat einen bestimmten Grund. Denn unter der Aurora-Brücke hat sich seit 1989 jemand ganz besonderes versteckt. Der Fremont Troll ist eine der beliebtesten öffentlichen Skulpturen Seattles, um nicht zu sagen eine der Instagram-tauglichsten. Touristen und Einheimische klettern auf seine robusten Schultern, lehnen sich an seinen Volkswagen Käfer und stecken sogar den Kopf in seine Nase – was man nicht alles tut fürs perfekte Foto.
Grün, grüner, Gasworks Park
Vom Freemont Troll sind es wiederum nur 15min zu Fuss bis zum Gasworks Park. Im Stadtgebiet von Seattle gibt es über 500 Parkanlagen, Gasworks Park ist aber nicht nur ein Park, nein, die 19 Hektar grosse Grünfläche befindet sich auf dem ehemaligen Gelände einer Gasfabrik. Es ist der perfekte Ort, um in die Industriegeschichte Seattles einzutauchen, den Booten und Wasserflugzeugen auf dem Lake Union zuzuschauen und zu entspannen. Ich geniesse mein mitgebrachtes Frühstück und schaue in die Ferne, wo die Skyline mit dem Wasser um die Wette glitzert. Ob Seattle deshalb auch Emerald City genannt wird? Ich verbringe den ganzen Vormittag hier, denn mein nächstes Highlight startet erst um 14.00 Uhr. Dafür muss ich allerdings wieder zurück nach Downtown und weil ich noch etwas Zeit habe, schnappe ich mir ein Lime-Mietvelo. Nach 10 Minuten lege ich bereits den ersten kurzen Stopp ein. Der Urban Beer Garden von Fremont Brewing sieht einfach zu gemütlich aus und eine kleine Stärkung kann schliesslich nie schaden. Weiter geht’s. Die Fahrt führt für eine Weile entlang des Lake Union und bietet wunderbare Ausblicke. Auf den ausgeschriebenen Velorouten fühle ich mich sicher und entdecke die Stadt aus einem ganz neuen Blickwinkel. Ich darf mich aber nicht zu sehr verausgaben, schliesslich wartet im Anschluss eine 75-minütige Walking-Tour auf mich.
Ab in den Untergrund
Normalerweise nehme ich nicht so gerne an geführten Touren teil. Aber Michi von go2travel hat gemeint, die «Underground Tour» sei ein absolutes «MUSS». Unter den Strassen des Viertels Pioneer Square verbergen sich Geschäfte, Bars und Hotels aus der Anfangszeit der Stadt. Seattle begann als Holzfällersiedlung und setzte beim Baumaterial fast durchwegs auf Holz. Mit fatalen Folgen: 1889 wurde fast das gesamte Geschäftsviertel durch ein Feuer vernichtet. Schuld war vermutlich ein nachlässiger Tischler. Innerhalb kürzester Zeit fielen den Flammen 31 Strassenblocks zum Opfer. In den 1950er Jahren startete der Einheimische Bill Speidel eine Initiative zur Sanierung des heruntergekommenen Viertels und sein Unternehmen organisiert bis heute geführte Touren durch die Überreste der unterirdischen Stadt. Was für ein Erlebnis! Während den Sommermonaten solltest du dein Ticket aber unbedingt vorreservieren.
San Fermo by Night
Nachdem ich nun etwas mehr als eine Stunde im Untergrund verbracht habe, zieht es mich zum Tagesabschluss wieder in die Höhe.
Der Smith Tower ist grad um die Ecke. Ich fahre mit dem Lift in den 35. Stock und gönne mir an der Bar einen Cocktail. Das Panorama ist fantastisch. Ich kann es nicht glauben, morgen ist bereits mein letzter Tag in Seattle. Dabei wollte ich doch noch durch den Golden Gardens State Park schlendern, im etwas ausserhalbgelegenen SoDo-Komplex lokale Weine probieren oder die Aussicht von der Space Needle geniessen.
Das heutige Abendessen kommt also einem Abschiedsessen gleich. In Seattle gibt es eine Fülle von fantastischen Restaurants, die alles bieten, was der Gaumen so begehrt. Frische Meeresfrüchte, asiatische Fusionsküche oder klassische französische Gerichte. Ich fahre mit dem Taxi ins Ballard Viertel. Mir wurde das San Fermo empfohlen. Das Restaurant hat ein kleines, aber feines italienisch inspiriertes Menü, welches sich täglich ändert. Genau mein Ding und auch hier werde ich nicht enttäuscht, die Bucatini alla Carbonara sind ein Traum. Statt an der Hotelbar gönne ich mir heute Abend einen Absacker in der 100m entfernten Bar Sabine. Ein kleines, verstecktes Bijou, mit wunderschöner Outdoor-Terrasse und die Cocktails sind alles andere als 0815. Auf der Rückfahrt zum Hotel denke ich mir, wie schade es doch ist, dass ich das Ballard-Viertel nur bei Dunkelheit sehe. Ein Grund mehr, wieder einmal nach Seattle zurückzukehren.
Mehr Cafés als Einwohner
Den letzten Tag in Seattle starte ich klassisch mit einem Kaffee. Aber nicht irgendeinem Kaffee. Starbucks, die weltweit grösste Kaffeehauskette, hat hier in Seattle ihren Ursprung. Direkt am Pike Place Market befindet sich der allererste Starbucks Coffeeshop der Welt. Da sich vor dieser Filiale immer eine grosse Schlange bildet, gehe ich lieber in die nahegelegene Starbucks Reserve Roastery und probiere mich durch die verschiedenen Kaffeesorten. Man könnte meinen, Seattle wird vom schwarzen Gold angetrieben, denn gemessen an der Einwohnerzahl gibt es hier weit mehr Cafés als in jeder anderen US-Grossstadt. Mir solls recht sein, ich liebe Kaffee!
Da ich Seattle nicht verlassen kann ohne das Wahrzeichen, die Space Needle, zu besuchen, stehe ich pünktlich wie ein Schweizerührli um 10 Uhr am Eingang und kann es kaum erwarten die 185 Meter zu erklimmen – mit dem Lift versteht sich. Als die Space Needle 1962 für die Weltausstellung erbaut wurde, war sie das höchste Gebäude westlich des Mississippi. Das Wetter spielt auch heute mit und das 360-Grad-Panorama ist gigantisch. Doch nicht nur die Aussicht fasziniert mich.
Auf dem Observation Desk befindet sich auch «The Loop» der weltweit erste, drehende Glasboden. Der Blick nach unten ist spektakulär, empfiehlt sich aber nur für Schwindelfreie. Von oben sehe ich gut, wie das Gelände um das Seattle Center langsam zum Leben erwacht. Die Touristen bewegen sich wie Ameisen zwischen Space Needle, Chihuly Garden & Glass Museum und MoPOP hin und her. Ich könnte noch stundenlang verträumt in die Ferne schauen, doch mein nächstes Ziel ist bereits in Sicht: DerOlympic Nationalpark.
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